Arbeitsblatt legasthenfreundlich gestalten
Wir haben die vergangenen Wochen verschiedene Schriftarten, die für legasthene Menschen geeignet sind, vorgestellt. Empirische Untersuchungen haben gezeigt, dass legasthene Menschen eine serifenlose Schriftart bevorzugen. Dabei ist es wichtig, dass die Buchstaben alle gut voneinander zu unterscheiden sind und dass der Buchstabenabstand zwischen den einzelnen Buchstaben etwas größer ist. Das verbessert die Lesbarkeit.
Aber die beste Schriftart hilft nichts, wenn das Arbeitsblatt dazu nicht passt. Daher geben wir heute einige Tipps zur Gestaltung von Arbeitsblättern. In den Schulen passiert es leider noch all zu oft, dass die Schriftgröße auf den Blättern viel zu klein ist, oder dass sehr viel Information auf einem Blatt ist. Einige Probleme und einfache Lösungen dazu:
- Problem: Zuviel Text auf einem Blatt. Das verunsichert legasthene Kinder.
- Lösung: Verteilen Sie den Text in mehrere Paragraphen.
- Problem: Sehr lange und/oder undeutliche Beschreibung der Aufgabe.
- Lösung: Kurze klare Aufgaben.
- Problem: Viele Bilder und Text auf einem Blatt. Das Lay-out kann verwirrend sein.
- Lösung: Genügend Platz zwischen Text und Bild. Es sollte auch klar sein, welcher Text zu welchem Bild gehört.
- Problem: Blocksatz
- Lösung: Flattersatz
Das Papier sollte nach Möglichkeit etwas dicker sein. Weißes Papier ist oft ermüdend. Besser wäre cremefarbenes Papier. Manche legasthene Kinder bevorzugen eine spezielle Farbe. Wenn möglich, beachten Sie das.
Schriftart: eine gut lesbare serifenlose Schriftart. Die Schriftgröße sollte mindestens 12 – 14 Pkt sein. Die Farbe blau wird oft bevorzugt.
Vermeiden Sie es, den Text zu unterstreichen oder kursiv zu setzen. Für legasthene Kinder sieht es aus, als ob der Text zusammenläuft. Setzen Sie stattdessen wichtige Textabschnitte in Fett.
Schreiben Sie auch keinen Text komplett in Großbuchstaben. Das ist viel schwieriger zu lesen.
Das sind nur einige Anregungen, wie Arbeitsblätter besser und legasthenfreundlicher gestaltet werden können. Auch den Unterricht kann man mit einigen einfachen Tipps legasthenfreundlicher gestalten. Das Schöne daran: Auch nicht-legasthene Kinder profitieren davon. Es ist also eine win-win-Situation!
- Geben Sie immer nur eine Anweisung. Das hilft legasthenen Kindern, die Information besser zu verarbeiten.
- Die Anweisungen sollten klar und deutlich sein. Das mag den Unterricht momentan verlangsamen, aber die Kinder werden mehr behalten und besser bei der Sache sein.
- Unterstüzen Sie alle mündlichen Anweisungen mit einem Bild, wenn möglich. Gesprochene Information wird besser verarbeitet, wenn es visuelle Hilfsmittel dazugibt.
- Vorschau und Rückschau: Sagen Sie den Schülern was für heute geplant ist. Das hilft ihnen, die Information besser zu organisieren, zu filtern und Schwerpunkte zu setzen. Machen Sie nachher eine kurze Rückschau. Das hilft den Schülern, die Information besser zu verknüpfen und abzuspeichern.
Das sind nur einige einfache Tipps, die sich ohne viel Aufwand umsetzen lassen. Wie bereits erwähnt, profitieren nicht nur legasthene Kinder davon, sondern auch die nicht-legasthenen Schüler.
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