Calcularis – Mit Rechnern gegen Rechenschwäche
Calcularis ist eine Lernsoftware, die sich für den Einsatz zu Hause und in der Schule eignet. Sie bietet einen einzigartigen Weg, das Gehirn bei den notwendigen Lern- und Reifungsprozessen zu unterstützen. M.Sc. Christian Vögeli berichtete über das Programm im Vortrag „Calcularis – Mit Rechnern gegen Rechenschwäche“ auf der 20. Fachtagung des EÖDL.
Christian Vögeli ging zunächst auf die Ursachen von Rechenproblemen ein und zeigte einige Beispiele aus dem Alltag, die zeigen, vor welchen Problemen dyskalkule Leute im Alltag stehen. Auch für die Kinder entsteht ein großer Leidensdruck. Die Herausforderung in der Förderung ist, dass es nur kleine Zeitgefäße gibt und wenig Ressourcen. Bei Mathe gilt allerdings auch: Übung macht den Meister. Christian Vögeli nahm hier vorweg, dass Calcularis für die häusliche Ergänzung einer Förderung geeignet ist.
Durch das viele Üben erreicht man in der Mathematik überlernte Fähigkeiten. D.h. wir müssen nicht mehr bewußt nachdenken, wie wir eine Rechnung lösen, sondern unser Gehirn macht das selbständig. Christian Vögeli gab dazu einige Beispiele.
Daraufhin stellte Christian Vögeli die hierarchische Entwicklung des Gehirns dar. Die Gehirnregionen entwickeln sich entlang eines 4-stufigen Modells. Die Stufen müssen hierarchisch durchlaufen werden, weil jede Stufe eine Vorbedingung der nächsten Stufe ist. Wie man weiß, wird man nicht mit Mathe-Kenntnissen geboren, allenfalls mit der Fähigkeit, Mengen zu unterscheiden. Ein Beispiel dafür ist der Teddybärentest. Schon 3 Monate alte Babys können unterscheiden, ob sie zunächst 2 und dann 3 Teddybären sehen. Mengen unterscheiden zu können (Stufe 1), ist eine Voraussetzung, um die Zahlworte zu lernen (Stufe 2). Daraufhin folgt die arabische Notation (Stufe 3) und schließlich die Entwicklung einer mentalen Zahlenraumvorstellung (Stufe 4). Bei dyskalkulen Kindern verläuft diese neuronale Entwicklung langsamer. Für nicht altersgemäße Aufgabenstellungen benutzen sie immer noch die langsameren frontalen Regionen, welche eigentlich für das Erlernen neuer Teilleistungen in der Mathematik zuständig sind.
Hier setzt das Konzept von Calcularis an: Es unterstützt die neuronale Entwicklung, indem es adaptiv und vom jeweils individuellen Lernstand ausgehend, gezielt die Zahlenraumvorstellung und das rechnerische Denken auf neuronaler Ebene entwickelt. Calcularis verwendet drei grösser werdende Zahlenräume: 0 – 10, 0 – 100 und 0 – 1000. In jedem dieser Zahlenräume trainieren die Kinder die zwei Bereiche Zahlenverständnis und arithmetische Operationen. Calcularis passt sich dem Wissensstand des Kindes an und leitet das Kind an. Wichtig ist, dass das Kind selbständig arbeitet. Nach jeder Aufgabe gibt es eine Rückmeldung, ob die Antwort richtig oder falsch war. Somit ist bei einer Förderung – wie Christian Vögeli am Anfang seines Vortrag bemerkte – Calcularis eine ideale Ergänzung für das häusliche Üben.
Die Studienresultate von Calcularis sprechen für sich. Schon nach einer kurzen Trainingszeit von drei Monaten zeigten die Lernenden deutliche Verbesserungen beim Lösen von Additions- und Subtraktionsaufgaben. Noch dazu erlangen die Kinder Sicherheit beim Umgang mit Mathe und verlieren ihre Angst vor der Mathematik.
Schließlich zeigte Christian Vögeli noch verschiedene Einsatzmöglichkeiten von Calcularis und viele Trainer und Trainerinnen aus dem Publikum gaben die Rückmeldung, dass sie das Programm bereits erfolgreich anwenden. Auf der Website von Calcularis können Sie eine Demo-Version des Programms herunterladen.
Wir haben einen Audiomitschnitt des Vortrags gemacht, den Sie hier im Blog anhören können (je nach Schnelligkeit Ihrer Internetverbindung kann das Laden der Audiodatei etwas dauern):
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[…] Calcularis ist eine Lernsoftware, die sich für den Einsatz zu Hause und in der Schule eignet. Sie bietet einen einzigartigen Weg, das Gehirn bei den notwendigen Lern- und Reifungsprozessen zu unterstützen. M.Sc. Christian Vögeli berichtete über das Programm im Vortrag “Calcularis – Mit Rechnern gegen Rechenschwäche” auf der 20. Fachtagung des EÖDL. Er gab einige Beispiele, die zeigen, vor welchen Problemen dyskalkule Menschen im Alltag stehen. Danach erläuterte er die hierarchische Entwicklung des Gehirns. Die Gehirnregionen entwickeln sich entlang eines 4-stufigen Modells. Die Stufen müssen hierarchisch durchlaufen werden, weil jede Stufe eine Vorbedingung der nächsten Stufe ist. Bei dyskalkulen Kindern verläuft diese neuronale Entwicklung langsamer. Hier setzt das Konzept von Calcularis an: Es unterstützt die neuronale Entwicklung, indem es adaptiv und vom jeweils individuellen Lernstand ausgehend, gezielt die Zahlenraumvorstellung und das rechnerische Denken auf neuronaler Ebene entwickelt. Calcularis passt sich dem Wissensstand des Kindes an und leitet das Kind an. Wichtig ist, dass das Kind selbständig arbeitet. ZUM BERICHT (MIT AUDIOMITSCHNITT DES VORTRAGS UND DOWNLOAD DER FOLIEN […]