Im Wald kann man mit allem Rechnen
Silvia Luger-Linke ist Diplomierte Legasthenie- und Dyskalkulietrainerin, Buchautorin und Leiterin des Instituts für ganzheitliches Erziehen und Lernen (IGEL). Sie bietet psychologische Beratung, Lernberatung, Trainings und Wald- und Wiesenpädagogik an. Im heutigen Artikel stellt sie einige Spiele aus ihrem Buch „Im Wald kann man mit allem Rechnen“ vor.
„Der mathematische Geist ist kein Schiff, das man beladen kann, sondern ein Feuer, das man entfachen muss!“ Silvia Luger-Linke
Anhand zweier Beispiele zeige ich Ihnen auf, wie einfach Mathematik in der Natur mit Kindern erlebbar gemacht werden kann. Sie brauchen dazu auch nicht unbedingt einen großen Wald; ein kleiner Park oder einige Bäume am Wegrand tun es auch.
DER MENGENSACK
Ziele: Mengen auf einen Blick erfassen lernen
Material: Steine, Bohnen, Mugelsteine, Kastanien, Eicheln…
So geht’s: Nehmen Sie eine Handvoll Material aus dem Sack und verstecken diese in der Hand. Das Kind soll raten, wie viele es sind. Wenn das Kind eine andere Zahl errät, dann darf es einfach nachzählen. Aber Vorsicht nicht linear zählen lassen (1, 2, 3, 4, 5, 6,…), sondern die Steine simultanerfassend überblicken. Das Kind soll Gruppierungen (z. B. „3 Steine sehe ich unten und zwei Steine sehe ich oben“) machen.
Zeit: 15-20 Minuten
Variante 1: Eine Handvoll Material auf eine Unterlage streuen und das Kind soll Gruppen bilden und die Mengen simultan erfassen.
Variante 2: Mit einem Seil fischt das Kind eine bestimmte Menge zusammen
Schultyp: Kindergarten, 1-3 Klasse Volksschule (Grundschule)
ZIFFERN UND KASTANIEN
Ziele: Selbständiges Bilden der Ziffernfolge von 1 bis 10 und Zuordnung der jeweiligen Menge, Teilbarkeit der Zahlen erfahren
Material: Ziffern aus Holz, Korb mit Fruchtbecher der Eichel jeweils für 1-9, Wolle, Decke
So geht’s: Ausgesägte Ziffern von 1-9 ungeordnet auslegen, dabei darauf achten, dass sie nicht spiegelverkehrt liegen. Ein Kind legt die Ziffern in der richtigen Reihenfolge (1, 2, 3, …) waagerecht auf die Decke, achten Sie auf genügend Abstand zwischen den Ziffern. Den Fruchtbecher der Eichel aus dem Korb heraus zählen und unter die Zahlen anordnen; jeweils 2 Fruchtbecher werden nebeneinander gelegt. Bei ungeraden Zahlen den letzten Fruchtbecher in die Mitte darunter ablegen.
Der Legasthenietrainer fährt mit dem Zeigefinger zwischen den geraden Zahlen in der Mitte der beiden Fruchtbecherreihen durch, bei den ungeraden Zahlen bildet der letzte Fruchtbecher die „Sperre.“ Der Zeigefinder kann keine gerade Strecke „fahren“. Er sagt: „5 ist nicht gerade, sie ist ungerade.“ Das Kind erkennt damit gerade und ungerade Zahlen und erlebt die Teilbarkeit und Nichtteilbarkeit von Zahlen.
Zeit: 30 Minuten Schultyp: Kindergarten, 1 Kl. Volksschule (Grundschule)
Die Übungen sind aus dem Buch: Silvia Luger-Linke „Im Wald kann man mit allem Rechnen“, Eigenverlag, 1. Auflage 2013, S. 110ff. Das Buch über folgende Email-Adresse bestellt werden: Email an Silvia Luger-Linke
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